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Der Tod und das Schweigen

6. November 2017 19:14 , Leave a Comment , admin

Dichten, um des Dichtens willen.

Blicke, um noch mehr zu sehen.

Lieben, um sich Lust zu fangen

und dem Alltag zu entfliehen.

 

Alles Dinge, die man taumelnd

ohne Hintersinn genießt,

um am Ende eines Lebens

sterbend nach mehr Licht zu flehen.

 

Besser ist es ganz zu schweigen,

sich der Stille zu vermählen.

Gehen wir in ihrem Lichte

wird der Tod uns niemals sehen.

 

Posted in: Buch der Sinne , Tagged: Schweigen, Tod

Sonnenlieder

27. August 2017 18:17 , Leave a Comment , admin

Wenn die Sonnen nach den Liedern trachten,

die die Alten in den Tagen sangen

als die Wälder noch im Dunklen lagen

und die Vögel über wilde Täler schweiften

regen sich in Herzen Stimmen,

die die Technik längst erstorben glaubte,

bahnen sich durch Meere Wellen,

die Poseidon aus der Tiefe rief,

und mit lautem Donnerschlage

brechen aus den Bergesspitzen

Feuer ungeahnter,

längst vergessener Götterriesen –

Die Welt ist tief.

 

Hörst du denn die Stimmen nicht,

die den Tag der Nacht vermählen?

Willst du nicht zu Asche werden,

erhebe dich und sing!

Posted in: Buch der Sinne , Tagged: Mythos, Tag und Nacht

Ruhm und Untergang

2. August 2017 19:39 , Leave a Comment , admin

Mach auf die Fenster,

der Ruhm ist nicht weit!

Tief in dir drinnen

sind die Worte soweit.

 

Bereit sich zu spannen,

zu erkennen und zielen.

Die Macht jedes Buchstabens

erhebt dich

über die Nichtigkeit hin.

 

Die Türen sind verschlossen

den Stumpfen.

Für sie sind die Gräber gemacht,

an die ein ernüchterter Enkel

welkende Kränze gebracht.

 

Du aber bist ein Kind

der Weite

und des dauernden Seins.

Auf deine Hände, die weißen

werden einst Tränen geweint

– werden einst Lieder ersonnen,

werden einst Verse gemacht.

 

Gestalten kommen und gehen.

Träume verwehen und fliehen.

Du musst den Schatten befehlen

– dräng’ sie zum Untergang hin!

 

Und während andre sich fügen

in den Strom ihrer Zeit

stehst du als Einzelner

groß in der Brandung

– der Weg zum Grund ist noch weit.

 

Du stehst und unterhältst dich

mit Wellen,

die einst Poseidon erdacht.

Ertrinkend erkennst du:

Auch diese Wellen

sind nur aus Träumen gemacht.

Posted in: Buch der Sinne , Tagged: Einzelner, Ruhm, Strom, Untergang, Verse

Wiedergeburt

9. November 2016 13:56 , 1 Comment , admin

Die Ewigkeit,

wie lernen wir sie kennen,

wenn sie beständig um uns streift

und dunkelt ohne Grenzen in den Bildern,

die unsre Augen in die Welten werfen?

 

Ob Gott uns ruft,

wenn er die Bäume

und unsre Hände welken lässt?

Allein, er pflanzt ja ständig Träume

tief in die Winkelkammern unsres Herz’.

 

Wir wissen nicht,

welch’ Augenblick uns zeugte.

Wir wissen nicht, warum wir sind.

Wir kennen nicht die leuchtenden Paläste

in denen Träume Taten sind.

 

Ein letzter Weg nur sei uns aufgetan.

Er führt ins Innerste des Lichts.

Dort werden wir die Stille tragen

und auch kein Engel wird es wagen,

uns zu wehren diese Pflicht.

 

Und während wir im Ewigen schweifen,

wird in uns die Erinnerung reifen,

dass wir noch nicht geboren sind.

Posted in: Buch der Sinne

Nachtgebet

22. September 2016 12:15 , Leave a Comment , admin

Oh großer Gott,

der meinen Atem kennt

und ruht inmitten meiner Worte Streit:

dank dir hab ich die Schatten gern,

und alle meine Seligkeit

nimmt ihren Anfang

in den Stunden, da du mich verkennst

in meiner laut erdachten Einsamkeit.

 

Du hast mich an den Ort geführt,

wo Flüsse keine Quellen brauchen

und Sonnen keine Blumen tauchen

in gold’nen Schimmer,

der die Welt erhellt.

Stattdessen zeigst du mir

die steilen Stufen,

die zu dir führen in die Dunkelheit

und in dies Dunkle führst du

meine Worte – der Weg ist weit.

 

Doch werd’ ich immer weiter schreiten,

ein Traum wird mir den Weg bereiten

und in den Stunden meiner Einsamkeit

wird golden mir die Sonne leuchten

und aus den Flüssen deiner Seligkeit

wird sich mein letzter Atem speisen

– in Ewigkeit.

 

 

Posted in: Buch der Sinne

Sommerfalle

24. August 2016 20:59 , Leave a Comment , admin

Sonnenstrahlen umspielen dein Gesicht –
und du bist müde…

Zu müde, die Tage zu ordnen,
die dir an die Stirn branden.
Zu müde, die Zeichen zu lesen,
die dir ins Herz geschrieben sind.
Zu müde, ein Lächeln zu formen
wider die Schönheit eines schnell
verklingenden Sommerabends.

Der Tag ist eine Falle
und du stehst am Abgrund
seiner schwülen Helle,
trunken vor Taten und Worten
und Stimmen.

Du hast es versäumt,
die Blumen des Abends
nach Sinn zu fragen,
auf Lippen den
Durst nach Leben
zu jagen.

Und während du strickst
am roten Mantel
deiner Verantwortlichkeiten
rauschen draußen im Juli
Erinnerungen vorbei.

Du suchst sie zu bannen.

Posted in: Buch der Sinne

Leselust

12. Januar 2016 00:56 , Leave a Comment , admin

Ein Strahl,
ein Abglanz meiner Lampe
trifft auf ein Buch, das keine Lüge kennt

und blitzt
in ahnungsvoller Helle
auf Buchstaben, die nichts mehr hält.

Sie wissen nicht, welch Sehnsüchte sie wecken.
Sie kennen keine Ironie.
Im Augenflug
der letzten
Leselusterwählten
erzittern und ersterben sie.

Posted in: Buch der Sinne

Sonnentanz

22. März 2015 20:13 , Leave a Comment , admin

Meine Tage waren ganz erfüllt vom Sonnentanz
der ersten Herbstzeitdioskuren
und wie im Lächeln der Lemuren
sich ganze Endlichkeiten fangen,
fing ich mir Träume
mit der Lust von Kindern,
die sich aus Kissen feste Burgen bauen
und ruhen in der Fremdheit
wundersamer Dinge.

 
Ich trug die Sonne über blanke Münzen
Ich sang in Gläser,
lag auf Gräsern.
Ich küsste wild den Schein der Kerzen,
stieß Welten auf den Grund
von Scherzen.
Ich pochte laut an Schicksalstore
und führte groß die Herzen auf,
Blitze, aufglimmend in der Dunkelheit
geheimer Augensternpaläste.
Ich trank die letzte Glut des Abends
in großen Maskenkelchen,
ging bald auf Pfaden,
die dem Lauen weichen,
und stand, endlich allein,
im lauten Zentrum
einer Stimme –
ganz mondversehrt im Licht der Worte,
die mein eigner Schatten willig
in den Morgen schleudert.

 

Posted in: Buch der Sinne, Der Blog

Vorlesung II

1. Juli 2014 10:58 , 1 Comment , admin

Da saßen wir,
sonnenumquält
und feierabendtrunken,
in einer Runde
notorisch vor sich hindämmernder
Gehirnasketen,
die an die schwülen Wolken starrten
und leiser schwiegen,
wenn die Vortragshenker ihre Beile schwangen –
ein Heer von Fragezeichen gegen stumme Schilder.

Kein Wörtchen trug auch nur den Hauch
eines kühnen Gedankens
und ich dachte,
wie stark und wild und groß es wäre
jetzt einen Trank zu brauen,
mich impfend gegen stumpfes Nicken,
müdes Lächeln –
draus sprudelnd jene Bilder schössen,
die meine Nächte manchmal groß mit Sinn erfüllen:
lachendes Leben und durstige Küsse,
lauteres Beben und blitzende Sprüche –
darin sich die Welt bricht wie
ein Regenbogen, der in Scherben lebt –
nur einen Augenblick,
doch lang genug
um mich und dich
zu retten.

 

Posted in: Buch der Sinne

Vorlesung

9. April 2014 11:56 , 2 Comments , admin

Lichtes Wogen über Cafèterrassenwiesen,

und wir sitzen

im Dämmerlärmen umsargter Sätze,

die ein Grauhemd

zäh hinwirft

über unsre Köpfe

und in den Äther des draußen

vergleißenden Sommertags.

 

Lichtes Wogen in Dämmerherzen

und wir zählen dunkel herum

am Stundenzeiger unsrer Träume,

der schneller schwingt,

wenn unsre Blicke einen Lichtstrahl treffen,

verglühend auf der Schwelle

eines kühnen Gedankens.

 

Für L.

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